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Landesschule Pfortenser düsen Konkurrenz davon

12 März 2017 Von: Mitteldeutsche Zeitung, Harald Boltze

Foto: privat

Seit vielen Jahren werden in Schulpforte Formel-1-Autos gebaut. Nein, natürlich keine, in die man sich hineinsetzten kann. Das ist bei den 20 Zentimetern Länge und fünf bis zehn Zentimetern Breite der Boliden nicht möglich. Aber schnell sind sie trotzdem, die Miniatur-Flitzer. Und darauf kommt es beim Technologie-Wettbewerb „F1 in schools“ (Formel 1 in der Schule) maßgeblich an.

Drei Schüler und drei Schülerinnen der Landesschule Pforta bilden seit zwei Jahren das Team „Transpforte“. Das Wissen, wie man so ein Modellauto konstruiert, baut und bestmöglich bei Wettbewerben ins Rennen schickt, haben die sechs Zehntklässler von ihrem Pfortenser Vorgänger-Team „Fast and Pfortenous“ übernommen. Deren Erfolge (wir berichteten) konnte „Transpforte“ nun wiederholen. Bei der Regionalmeisterschaft Mitte in der Wolfsburger Autostadt holte man den Landesmeistertitel von Sachsen-Anhalt. „Zudem haben wir bei der Regionalmeisterschaft einen zufriedenstellenden zweiten Platz erreichen können“, berichtet Team-Manager Oliver Kallenberg, der sich nun auf die Deutschen Meisterschaften im Mai in Neckarsulm freut und auf eine Top-Ten-Platzierung inmitten der starken Konkurrenz hofft. Selbst eine Qualifikation für die Weltmeisterschaft ist möglich.
Die Pfortenser qualifizierten sich für die Deutsche Meisterschaft.

Auch in Neckarsulm wird es darum gehen, die Modellflitzer über eine nur 20 Meter lange Rennstrecke zu jagen. Immerhin werden dabei allerdings 80 bis 90 Sachen erreicht. Angetrieben werden die Autos durch eine Art Düsenantrieb mit einer Kohlendioxid-Patrone. Bei der Wertung zählen am Ende aber nicht nur die Rennzeiten. Ebenso fließen die Gestaltung des Standes in der „Boxengasse“, die Präsentation der Fahrzeugserie und ein Vortrag vor einer Jury mit ein. Das gute Auftreten der Pfortenser wurde dabei zudem mit dem Konstruktionspreis für das am besten designte und technisch hochwertigste Auto prämiert.

Dankbar ist das Team rund um Oliver Kallenberg für die vielen Sponsoren und Unterstützer, die man sich selbstständig gesucht hatte. Achsen, Kugellager und Räder bekommt man von der Martin-Luther-Universität in Halle, auch die Lackiererei Günther aus Großjena und die Bad Kösener Firma VS Schaltanlagen halfen unter anderem mit. Betreut werden die Zehntklässler von Pforte-Rektor Thomas Schödel, „wobei wir eigentlich alles selber koordinieren“, sagt Kallenberg über das Projekt, das die Schüler in ihrer Freizeit betreiben.

Neben der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft erhielten die Pfortenser durch ihr gutes Abschneiden noch eine weitere Belohnung. Demnächst werden sie bei einer Profi-Rennsport-Veranstaltung als Vip-Gäste in die Boxengasse eingeladen. Die Boliden, die sie dann hautnah sehen können, werden jedoch nicht nur Modelle sein.