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Die Formel 1 im Miniatur-Format in Elmshorn

12 Februar 2018 Von:

Die Landesmeisterschaften von „Formel 1 in der Schule“ sind in der Nordakademie ausgetragen worden.

Foto: Christian Augustin

Elmshorn | „Jetzt haben wir ein Jahr Zeit, einen hauchdünnen Speziallack zu entwickeln“, sagt eine Lehrerin zu einer Schülergruppe. „Wenn, dann waren wir zu leicht“, widerspricht ihr ein Mädchen. Das Fachsimpeln dreht sich in der Aula der Nordakademie um kleine Autos, 20 Zentimeter lang und – besonders wichtig – mindestens 55 Gramm schwer. Mit diesen Autos wurden am Samstag Wettrennen um die Landesmeisterschaften im Nordmetall Cup ausgetragen.

In der Aula herrscht Rennatmosphäre. Angespannte Gesichter bei den Startern, die ihre Autos mit einer möglichst kurzen Reaktionszeit auf die 20 Meter lange Rennstrecke schicken. Andere Teammitglieder stopfen hinter dem Ziel Handtücher und Folien zurecht, um die kleinen Renner heil aufzufangen. Immer wieder klingt ein lautes Zischen durch die Aula, dann sind wieder zwei Autos gestartet. Die Modelle tragen im Heck kleine Gaspatronen, sie werden beim Start von einem Bolzen aufgeschlagen – und schon rasen die Wagen mit einer Startgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern an einem langen, dünnen Seil entlang gen Ziel. In der Endabrechnung geht es um Tausendstel Sekunden, die Rennzeiten liegen zwischen 1,2 und 1,5 Sekunden.

„Formel 1 in der Schule“ heißt das Projekt, es wird von Nordmetall organisiert, dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie in Norddeutschland. Nordmetall will mit diesem Projekt Interesse an MINT-Fächern wecken (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und sich Nachwuchs heranziehen. Als Ehrengäste kamen Landesbildungsministerin Karin Prien (CDU) und Thomas Lambusch, der Vorstandsvorsitzende der Nordmetall-Stiftung, in die Nordakademie.

20 Meter lange Rennstrecke

Elmshorn ist ganz klar Schwerpunkt der Mini-Formel-1 in Schleswig-Holstein: Die Nordakademie bietet ausreichend Platz für die 20 Meter lange Rennstrecke und die Landesmeisterschaften. Und die Leibniz Privatschule aus der Stadt stellte neun von 24 Teams; drei weitere Mannschaften kamen von der Leibniz Schule in Hitzhusen. An den Privatschulen ist „Formel 1 in der Schule“ Wahlpflichtfach. Bei den Junior-Teams – bis 14 Jahre – war unter den sieben Mannschaften nur eine, die nicht zur Elmshorner Leibniz Schule gehörte, der Wettbewerb war also fast schulintern. Den Landessieg holte am Ende das reine Damen-Team „Rose Shadow“ von der Leibniz-Schule. Bei den Senioren waren die „Silver Hawks“ auf Platz 3 die besten Elmshorner; Sieger wurde ein Team aus Neumünster.

„Ein schnelles Auto hilft, reicht aber nicht“, erklärte Projektleiter Rolf Werner. Es wird auch bewertet, ob das Auto dem 20-seitigen Regelwerk entspricht und wie das Schülerteam seine Arbeit dokumentiert und präsentiert. Die jungen Leute müssen außerdem einen Präsentations-Messestand aufbauen und Sponsoren akquirieren. 545 Euro sammelte die 13-jährige Ressourcenmanagerin Lena Hanse für ihr Team, die Elmshorner „Fast Fighters“.

„Ich bin sehr zufrieden mit meinem Team“, lobt die 13-jährige Merle Moser, Teammanagerin bei Nova Race von der Leibniz Schule Elmshorn. Allerdings: „Unser Auto hat gefühlt vor dem Ziel gebremst“, und bei der Präsentation waren einige Bilder nicht exakt in der richtigen Reihenfolge. Alrik Hummel, 14, von den „Fast Fighters“ setzt auf gute Rennergebnisse: „Wir hatten die schnellste Reaktionszeit in der Gruppe“.

Quelle: Elmshorner Nachrichten, Jann Roolfs, ©2018