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TSG sichert sich die Pole-Position

07 April 2020 Von: Niklas Käfer, Schwarzwälder Bote

Zum ersten Mal gewinnt ein Team aus St. Georgen die baden-württembergischen Meisterschaften von "Formel 1 in der Schule", einem internationalen Schüler-Wettbewerb. Auf die Tüftler aus der Bergstadt warten jetzt große Herausforderungen.

Foto: Schwarzwälder Bote

Wer sich schon einmal gefragt hat, woher die großen Rennställe der Formel 1 ihr Personal rekrutieren, könnte hier eine Antwort erhalten: Junge Schüler-Teams treten bei "Formel 1 in der Schule" gegeneinander an und machen so auf sich aufmerksam. Erst bundesweit, dann deutschlandweit und schließlich international: Die klügsten Köpfe machen das Rennen. Beim finalen Rennen, das vergangenes Jahr beispielsweise in Abu Dhabi stattfand, könnte dann sogar ein Praktikum bei einem großen Rennstall rausspringen. Mit dabei könnte das Team Cubic Racing des Thomas-Strittmatter-Gymnasium sein, denn sie liegen noch gut im Rennen.

Am Montag erfuhren Cubic Racing von der sensationellen Nachricht: Zum ersten Mal gewinnt ein Schülerteam aus St. Georgen die baden-württembergischen Schülermeisterschaften. Damit hat sich das Team vom Thomas-Strittmatter-Gymnasium für die deutschen Meisterschaften qualifiziert.

"Der Erfolg bleibt im Kopf", davon ist der Biochemie-Lehrer des Gymnasiums, Alexander Mosbacher, überzeugt. Projektarbeit, Eigenverantwortlichkeit, Problemlösungskompetenz: Diese Eigenschaften klingen wie vernünftige Argumente in einem Bewerbungsanschreiben, für die Schüler und auch für den Lehrer ist die Teilnahme allerdings mehr als das.

Das Hauptziel für den Rennwettbewerb, erklärt Schüler und Teammanager Noah Schneider, war die Entwicklung eines passenden Fahrzeuges: 20 Zentimer lang, angetrieben von Kohlenstoffdioxid-Kapsel und gefertigt aus einem Polyamid-Werkstoff.

Um die Fahrzeugeigenschaften zu optimieren, ging das Schüler-Team eigens in das Technologie-Zentrum in St. Georgen. Wie man Luftverwirbelungen minimiert und die Konstruktion verbessert, konnte dort in einem Simulator in virtueller Umgebung getestet werden.

Die Erwartungen an das Team für die deutschen Meisterschaften sind groß. Im Jahr 2019 konnte das Vorgänger-Team des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums einen hartumkämpften vierten Platz bei den Landeswettbewerben erzielen. Damit schied der vorherige Jahrgang zwar aus, diese mussten sich allerdings niemand anders als den späteren Vizeweltmeistern aus Offenburg geschlagen geben.

Bei dem Schülerwettbewerb geht es zwar letztendlich um schnelle Autos, bewertet und ausgezeichnet werden aber auch andere Aspekte wie die mündliche Präsentation des Teams und das erstellte Portfolio, das zum Beispiel auch Gedanken zum Projektmanagement oder Marketing miteinfließen lässt – wie bei einem richtigen Rennstall.

Gleiches gilt auch für die Arbeit von Noah Schneider, den Teammanager von Cubic Racing. Für ihn ist klar: "Das Management, die Technik und Hintergründe, auf den Tag X hinarbeiten, damit alles für das Rennen fertig ist", das wäre eine unglaubliche Erfahrung gewesen, mit der er sich identifizieren könne.

So konnte jedes Mitglieder Erfahrungen in seinem anvertrauten Bereich sammeln. Das gilt auch für die Konstrukteure, die wie im "echten Leben" CAD-Programme auf Industriestandards nutzten.

Als endlich soweit ist, der Tag des Rennens ist gekommen, sind die Miniatur-Rennfahrzeuge am Start. Die Fahrzeuge, die aus dem 3D-Drucker stammen, werden auf die 20 Meter lange Rennbahn abgeschickt. Die Teams und sonstige Zuschauer können beim Rennen jedoch nicht teilnehmen.

Am Tag des Wettbewerbs, dem 14. März, wollte man sich schon auf den Weg nach Mannheim machen. Dann kam die Absage für die reguläre Austragung. Die Corona-Pandemie machte dem Wettbewerb ein Strich durch die Rechnung. Diese Bedingungen schmälern den Triumph des Teams jedoch in keinster Weise.

Die Flitzer wurden eingeschickt und die klügsten Köpfe mit dem besten Konzept haben gesiegt. Und diese Köpfe kommen diesmal aus St. Georgen.