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Mit der Nagelfeile den Formel-1-Boliden verfeinern

03 März 2009 Von: Emder Zeitung - Christian Belling

Dörpener Gymnasiasten nehmen an Technikwettbewerb teil

Ein Formel-1-Rennwagen in Kleinformat: Frisch aus der CNC-Fräse kommt dieser Rennwagen, den Tobias Wessels, Alexander Brümmer und Andre Rosenboom (v.li.) mit Physiklehrer Hermann-Josef Hunfeld entwickelten.

Planungsphase: Am Laptop treiben Björn Abeln und Tobias Küper (v.li.) die Entwicklung ihres Fahrzeugs voran. Fotos: Christian Belling

DÖRPEN. Durchdrehende Reifen, Hektik in der Boxengasse und rasante Rennwagen: Ein Hauch von Formel 1 wehte gestern Vormittag durch den Werkraum des Dörpener Gymnasiums. Nur alles eine Nummer kleiner als in der Welt von Lewis Hamilton, Nick Heidfeld und Fernando Alonso.

Die hätten auch gar nicht in die Rennwagen hereingepasst, die 18 Gymnasiasten in vier Gruppen von der sechsten bis zur zehnten Klasse im Rahmen des Technikwettbewerbs „Formel 1 in der Schule“ um den Nordmetall-Cup entwickelt haben. Seit einem Vierteljahr sitzen die Schüler mithilfe einer speziellen Software am Computer an der Entwicklung ihrer Fahrzeuge. Gestern Vormittag wurde die Planung endlich in die Realität umgesetzt. Mit zwei CNC Fräsen kam Rolf Werner, Dozent für den Nordmetall-Cup, in das Gymnasium und ließ aus den fertigen Plänen echte Rennwagen aus Holz entstehen.
Die erste Gruppe, die ihren Boliden frisch aus der Fräse in den Händen halten durfte, waren die Sechstklässler Tobias Wessels, Alexander Brümmer und Andre Rosenboom. „Er sieht zwar noch etwas unrund aus, aber es ist einfach nur toll, mit seinem eigenen Wagen durch die Schule zu laufen“, freut sich Brümmer.
In den kommenden Wochen gilt es für die Teams, die letzten Arbeiten an ihren Wagen vorzunehmen. „Da muss der Bolide noch mit der Nagelfeile verfeinert werden, damit er auch reibungslos über die Fahrbahn düsen kann“, so Werner. Dies wird auch wichtig sein für den niedersächsischen Regionalwettkampf am 23./24. März in Oldenburg. Dort müssen sich die Dörpener Teams gegen 20 weitere Gruppen aus Niedersachsen durchsetzen.
Neben der Vorführung ihrer Wagen, die sich, angetrieben mit Gaspatronen, auf einer 20 Meter langen Rennstrecke duellieren, beurteilt die Jury auch das Teamverhalten der einzelnen Gruppen. „Uns kommt es neben dem technischen Verständnis auch auf die Präsentationstechnik und die soziale Kompetenz der Schüler an“, betont Werner. Am spannendsten seien an den Wettbewerbstagen ohne jeden Zweifel die rasanten Fahrten auf der Rennstrecke. Werner: „Die Gaspatrone bringt die Fahrzeuge auf eine Geschwindigkeit von 90 Stundenkilometern. Es kommt darauf an, dass die Wagen ohne großen Widerstand eine möglichst lange Strecke zurücklegen.“
Physiklehrer Hermann-Josef Hunfeld sieht auf seine Schüler noch jede Menge Arbeit zukommen. „Bis zu der Regionalmeisterschaft müssen wir noch einen Stand vorbereiten, eine Präsentation auf die Beine stellen und unsere Arbeit verschriftlichen.“ Die kommenden Wochen geht er jedoch mit Vorfreude an. „Meine Schüler haben viel Spaß an dem Wettbewerb und sind hochmotiviert bei der Sache.“
Thea Wathall, Leiterin des Dörpener Gymnasiums, sieht den Technikwettbewerb als einen hervorragenden Einstieg in das Berufsleben. „Hier können die Schüler erste Erfahrungen sammeln, und es wird ihnen die Angst vor technischen Berufen genommen.“ Und wer denkt, dieser Wettbewerb sei nur was für Jungs, liegt daneben. „Wir haben auch eine Mädchengruppe dabei, die mindestens genauso viel Verständnis von der Materie aufbringt wie die Jungs“, so Wathall.
Als einziger emsländischer Vertreter streben die Dörpener auf der Regionalmeisterschaft in Oldenburg eine gute Platzierung an. Wathall: „Wir wollen die Fahnen des Landkreises hochhalten.“ Und wer weiß, vielleicht reicht es ja für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft Ende April in Hannover.

Weitere Informationen zum Wettbewerb im Internet unter www.nordmetall-cup.de