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Kreative Tüftler

19 Mai 2010 Von: Frankfurter Rundschau - ers

Nicolas Cayé (12) ist nicht nur Schüler der Max-Planck-Schule (MPS), im Nebenberuf ist der Gymnasiast auch noch Ressourcenmanager. Unter diesem hochtrabenden Titel betreut er die Präsentation, das Portfolio und den Standaufbau seines Teams "Planckaner".

Stolz präsentieren die "Planckaner" ihren blauen Flitzer

Zusammen mit Lisa Roth, Eva Jungbluth, Mareike Spinnler, Jeremy Karpowski und seinem Bruder Lucas hat Nicolas einen Rennwagen entwickelt. Das nur 57 Gramm schwere, winzige stahlblaue Gefährt aus Balsa-Holz bringt es auf 120 Stundenkilometer. Die Schüler haben es für den Wettbewerb Formel 1 in der Schule mit einem Konstruktionsprogramm am Computer entworfen, sind damit hessischer Meister geworden und haben bei der Deutschen Meisterschaft in München den vierten Platz geholt.
Chemielehrerin Melanie Stahl hat das Projekt mit Robert Helfrich von der Hochschule Rhein-Main betreut. Der Laboringenieur aus dem Fachbereich Maschinenbau ist besonders stolz, dass die Teammitglieder sich so schnell und gut in das Konstruktionsprogramm eingearbeitet haben. "Erwachsene grübeln da tagelang drüber. Die Kinder probieren einfach aus und innerhalb weniger Stunden haben sie begriffen, wie es geht."

Hochschule fördert Nachwuchs

Für den Entwurf waren Maße wie Bodenabstand, Länge und Gewicht vorgegeben. Die Nachwuchs-Ingenieure haben die Vorgaben ganz genau eingehalten, das gab schon mal die Hälfte der Punktzahl. Besonders wichtig war auch die Sicherheit des Wagens. Denn das Auto muss nicht nur möglichst schnell, sondern vor allem auch in einem Stück ins Ziel kommen. Wie in der großen Formel 1 ging die Arbeit für das Team Planckaner nach der Konstruktion aber erst richtig los, erzählt Lucas (14). Jetzt mussten die Schüler Sponsoren für ihr Projekt finden und mit einer Präsentation überzeugen. Am Renntag hat das Team schließlich noch eine Boxengasse aufgebaut. Gefräst wurde das fragile Gefährt in der Hochschule.

Für Lucas war das fünfmonatige Engagement in der Formel 1 Gruppe noch nicht genug. Zusammen mit Jeremy Karpowski (14) hat er für den Wettbewerb "Gut durchdacht" noch zwei Stadiondächer entworfen. Der Wettbewerb wird von der Länderingenieurkammer Hessen für Schüler ausgeschrieben. Auch Ronnie Hensel (13) und Philipp Hoppmann (13) haben sich als Stadionkonstrukteure versucht. Allerdings nicht für Fußballspiele, sondern für Eishockey. Die Idee mit dem Fußballstadion fanden sie alt. Außerdem passt die weiße Eisfläche auch schön zu den roten Trägern, meinen sie. Von den verschiedenen Bauweisen, die sie sich für ihre Konstruktion überlegt haben, gefällt ihnen die Variante mit vertikalen Traversen als Träger am besten.

Eine Last von 250 Gramm kann die Dachkonstruktion von Janina Ziegler (12) tragen. Ihre Holzkonstruktion und das Modell von Jan Schuchter gewannen den Preis in der Kategorie "ausgezeichnet". Für Jan waren die Herausforderung bei seinen Dach die Symmetrie und die Tragfähigkeit. "Es war schwierig, das Dach richtig zu befestigen", erzählt der Schüler.

Kreativ beim Namen waren Bilal Benali (14) und Anton Janke (13) mit ihrer Marude-Arena. Die Wortschöpfung ist eine Kombination aus den Ländernamen Marokko, Russland und Deutschland. Ein Fußballstadion zu überdachen, lag für die beiden auf der Hand. Oder besser gesagt auf dem Fuß, denn beide sind selbst begeisterte Kicker und spielen im Verein.