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Ich habe gemerkt, was in mir steckt!

30 November 2014 Von:

Einmal im Jahr messen sich Schülerteams bei Meisterschaften des NORDMETALL CUPS. Wer die Teams hier erlebt, spürt Motivation, Wissen und Stolz pur.

Team Betagreeen

Der „NORDMETALL CUP Formel 1 in der Schule“ startet im Jubiläumsjahr der Stiftung in die siebte Rennsaison. Dieser multidisziplinäre Wettbewerb mit Technikschwerpunkt ist eines der umfangreichsten Bildungsprojekte, das die NORDMETALL-Stiftung derzeit fördert. Rund 340 Teams mit 1.600 Schülerinnen und Schülern haben sich seitdem an den Regionalmeisterschaften des Nordens beteiligt. In zahlreichen Schulen ist der Wettbewerb inzwischen fester Bestandteil des Unterrichts geworden. Mehrere norddeutsche Teams konnten sich über den Gewinn der Deutschen Meisterschaften für die WM qualifizieren. Das Hamburger Team BETAGREEN schaffte es 2011 als Vize-Weltmeister in Malaysia sogar aufs Siegertreppchen.

Was macht dieses Projekt so erfolgreich?

Ist es die Entwicklung eines kleinen rund 50 Gramm schweren Formel-1-Boliden oder das Konstruieren des Mini-Rennwagens mit einem professionellen 3-D-CADSystem, der dann mithilfe einer CNC-Fräsmaschine aus einem Balsaholz-Rohling ausgesägt wird? Fasziniert die Teilnehmer das Tüfteln an Form und Design des Rennwagens? Ist es die Analyse des Fahrverhaltens des Wagens im Windkanal oder das Erarbeiten eines Marketingkonzeptes? Begeistert der Kontakt zu Unternehmen, oder macht das Messen mit anderen Teams an der Rennbahn den Reiz der Teilnahme aus? „Es ist wohl gerade diese Vielfalt, die die Jugendlichen in ihren Bann zieht, die sie motiviert, sie über sich hinauswachsen lässt“, so Sybille Neumann, langjähriges Jury-Mitglied und Projektverantwortliche. „Hier können die Schülerinnen und Schüler ihrer Neigung entsprechend als Teammanager, Konstrukteure oder Marketingmanager in ihrem ‚Rennstall‘ tätig werden und erfahren, wie sie im Team erfolgreich mitwirken.“

Der „NORDMETALL Cup Formel 1 in der Schule“ fordert und fördert.

Ein umfangreiches Regelwerk, das eingehalten, neue Software, die erlernt werden muss, die Abstimmung mit anderen Team-Mitgliedern und das enge Zeitfenster erfordern zusätzliches Engagement in der Freizeit. Das alles stellt die Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren vor große Herausforderungen.

Marion Hengelhaupt, Lehrerin an der Hamburger Stadtteilschule Stübenhofer Weg, beteiligte sich mit drei Teams am NORDMETALL CUP. Aus ihrer Sicht haben ihre Schülerinnen und Schüler durch das Mitwirken amWettbewerb gelernt, „besser mit Stress umzugehen, gut im Team zu arbeiten und offener auf Leute zugehen zu können, um ihre Ideen vorzustellen“. Sie schildert, wie eine Teilnehmerin die Einarbeitung in ihre Aufgabe als Produktionsingenieurin beschrieb: „Ich habe gelernt, mir mehr zuzutrauen und mir zu vertrauen. Als ich die Software gesehen habe, dachte ich mir, das schaffe ich nie. Doch dann habe ich gesehen und gemerkt, was in mir steckt. Mit ein paar Notizen und Vertrauen habe ich es geschafft.“ DazuMarion Hengelhaupt: „Als Projektleitung möchten wir genau das bei den Kids erreichen. Nicht immer ist Unterrichtsstoff so geeignet, dass die Jugendlichen wirklich zeigen können, was in ihnen steckt.“ Sven Schmidt, Lehrer an der Alexander-von-Humboldt Schule in Neumünster, betreut seit vielen Jahren Formel-1-Schülerteams. Aus seiner Sicht ist der NORDMETALL CUP „der umfassendste und am besten organisierte Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler, den es zurzeit gibt. Haben sich die Teilnehmer erst einmal auf die Aufgabenstellung eingelassen, so birgt der Wettbewerb eine unglaublich hohe intrinsische Motivation, die auch mich nach mehreren Jahren der Betreuung immer wieder neu überrascht.“ Er berichtet über durchweg positive Rückmeldungen vor allem auch seitens der Abiturienten, was die Nachhal- tigkeit des Gelernten und der Erfahrungen für den weiteren Bildungsweg angeht. „Diese Rückmeldungen sind es vor allem, die mich als Lehrkraft immer wieder von Neuem motivieren, die Durchführung an unserer Schule zu unterstützen“, so Sven Schmidt. Mit diesem Kooperationsprojekt zwischen der NORDMETALL-Stiftung und der Formel 1 in der Schule gGmbHmöchten die Kooperationspartner, ausgehend von der Faszination der „großen“ Formel 1, bei Jugendlichen Neugier für Technik und Naturwissenschaften wecken und ihnen berufliche Laufbahnen in der Technik aufzeigen.

Eigene Fähigkeiten testen, innovative Ideen diskutieren und verwirklichen

Welchen Einfluss die Teilnahme am „NORDMETALL CUP Formel 1 in der Schule“ auf die vier Vizeweltmeister des Teams BETAGREEN und ihren beruflichen Werdegang hatte, fragte die Standpunkte-Redaktion Fabian Bode, Niklas Hagenow, Arved Bruns und Johannes Rohwer. Fabian hat nach dem Abitur sein Duales Studium der Wirtschaftsinformatik begonnen. In der nahen Zukunft plant er einen Masterstudiengang in Business Analytics zu belegen. „Durch meine Teilnahme am Formel-1-Wettbewerb habe ich erfahren, dass keine Aufgabe so groß ist, dass sie nicht bewältigt werden kann“, sagt Fabian heute und er ergänzt, dass die weitreichende Unterstützung, die sie als Team von ihren Sponsoren erhielten, ihn ermutigt habe, immer seinen Plänen zu folgen. Arved studiert inzwischen Wirtschaftsingeni- eurwesen mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik an der Leuphana Universität Lüneburg. Im Anschluss an sein Bachelorstudium strebt er einen vertiefenden Masterabschluss an. „Während meiner Zeit im Team habe ich gelernt, mir meine Aufgaben zu strukturieren. Hierdurch kann ich jetzt während der Prüfungsphasen in der Universität effektiv und zielgerichtet lernen“, berichtet Arved. Niklas und Johannes studieren heute beide an der TU München Engineering Science in einem bilingualen Intensivstudiengang. Dieser Studiengang ermöglicht eine umfassende Grundausbildung in den einzelnen Ingenieursdisziplinen und eröffnet den Zu- gang zu einemweitreichenden Spektrum an Masterstudiengängen verschiedener Fachrichtungen wie zum Beispiel Maschinenbau oder Elektrotechnik. Was hat Niklas neben seiner Technikbegeisterung aus dem Wettbewerb mitgenommen? „Mir immer wieder hohe Ziele zu setzen und sie mit Leidenschaft zu verfolgen. Die Erfahrung, mit Durchhaltevermögen große Erfolge erzielen zu können, hat michmotiviert, ein Studiumder Ingenieurwissenschaften anzugehen.“ Johannes berichtet, dass das projektorientierte Arbeiten an einer eigenen Idee für ihn eine interessante Ergänzung zum klassischen Schulunterricht war. „Der Wettbewerb bietet die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten auszutesten und innovative Ideen gemeinsam zu diskutieren und zu verwirklichen.“ Für seine Studienwahl war das Mitwirken am Formel-1-Wettbewerb ausschlaggebend, berichtet Johannes: „Neben den fachlichen Kenntnissen wie CAD und Physik hat der NORDMETALL CUP auch wichtige soziale Kompetenzen wie das Konfliktmanagement im Teamvermittelt. Die Zusammenarbeit mit Partnern und Sponsoren hat mir spannende Einblicke in die vielfältige Arbeit von Ingenieuren gegeben und meine Technikbegeisterung weiter gesteigert, so dass ich mich für ein ingenieurwissenschaftliches Studium entschlossen habe.“