27 März 2012
Von: Tips total regional, Hans Promberger
GMUNDEN. Ein Formel-1-Auto konstruieren, bauen und testen - wofür Profi-Teams dutzende Mitarbeiter und zig Millionen Euro an Budget brauchen, haben Gmundner Gymnasiasten mit viel Einsatz und Engagement geschafft - zumindest für die Spielzeugstrecke.
Zum ersten Mal beteiligten sich heuer das Gymnasium/ORG Ort und das BG BRG Gmunden gemeinsam am Wettbewerb „Formel1 in der Schule". Ihre Aufgabe: einen Mini-F1-Boliden am Computer konstruieren, ihn anschließend fertigen und lackieren lassen. Als Bewährungsprobe musste der von einer kleinen Gaspatrone angetriebene Mini-Rennwagen aus Holz eine Strecke von 20 Metern möglichst schnell zurücklegen. Doch neben der Geschwindigkeitswertung trugen noch viele andere Kriterien – unter anderem die mündliche Präsentation, Corporate Identity, Teampräsentation, Konstruktion – zur Gesamtwertung bei. Außerdem mussten die Teams die notwendigen finanziellen Mittel selbst über regionale Sponsoren lukrieren.
Monatelange Vorbereitung
Den Schüler-Wettkampf um das schnellste Formel 1-Auto in Miniaturform gibt´s allerdings - im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern - in Österreich nicht. Darum mussten die technikbegeisterten Gmundner Schüler als zwei von drei österreichischen Gästeteams bei den deutschen „Süd-Ost-Meisterschaften" in Fürstenfeldbruck antreten.
Seit Schulbeginn bereiteten sich die Schüler auf ihre Wettbewerb-Premiere vor. Neben dem regulären Unterricht traf sich das Team teils mehrmals wöchentlich. Das Auto wurde nach dem Vorbild eines wendigen Pinguins konstruiert – mit vollem Erfolg, wie die Rennresultate zeigen sollten. Das schnellste Rennauto erreichte mit 1,126 Sekunden für 20 Meter eine Geschwindigkeit von über 60 km/h! Nur knapp dahinter lag bereits das Team „Aquaforce" mit zwei Schülerinnen und vier Schülern des Gymnasium/ORG Ort. Trotz der gut geplanten Vorbereitung hatte das Team allerdings bis zuletzt um seinen Antritt zittern müssen. „Kurz vor dem Wettbewerb fiel die notwendige Fräsmöglichkeit weg, und das Team wäre ohne Auto dagestanden", so Projektbetreuerin Martina Krejci vom ORG Ort. In letzter Minute fand man eine Hamburger Firma, die die Autos fräste. Die Modelle trafen einen Tag vor Beginn der Meisterschaft ein und verbrachten die Nacht in der Lackiererei. Trotzdem erreichte das „Aquaforce"-Team unter 16 Konkurrenten bei sehr hohem Niveau Platz 11.
Bereits zum dritten Mal stellten sich die „Falcons" - drei Schülerinnen und drei Schüler des BG/BRG Gmunden - dem Wettkampf. Dank ihrer Routine gelang es ihnen besonders gut, den Zeitplan einzuhalten. Auch während des Wettbewerbs verlief für das Team alles wie am Schnürchen: Die Präsentation gelang ausgezeichnet. Einzig, dass der Mini-Rennwagen um einige Zehntelsekunden langsamer als die Konkurrenz war, bedeutete den sensationell guten sechsten Platz.
Beeindruckt zeigte man sich von der Professionalität der deutschen Teams. „Die bayrischen Teams hatten Budgets von bis 50.000 Euro zur Verfügung. Wir mussten mit 1.300 Euro auskommen", so Krejci. Beide Teams waren vom Wettkampf begeistert und sind sich sicher: „Wir nehmen nächstes Jahr wieder teil und werden uns weiter verbessern!"