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Gevelsbergerinnen bei Formel 1-WM in Abu Dhabi dabei

22 Mai 2019 Von: Carmen Thomaschewski, Westfalenpost

Anna Böhm und Merve Sassen sind die einzigen Mädchen deutschlandweit, die sich für die Formel 1 in der Schule-WM qualifiziert haben.

Foto: Westfalenpost

Anna Böhm und Merve Sassen sind nicht nur Deutsche Meister im Technikwettbewerb „Formel 1 macht Schule“ geworden. Sie dürfen auch mit ihrem Team „Evolution“ an der Weltmeisterschaft in Abu Dhabi an den Start gehen. Die beiden Gevelsbergerinnen sind die einzigen Mädchen deutschlandweit.

Von der SIHK betreut

Bei der Deutschen Meisterschaft in Wolfsburg haben sie sich für Abu Dhabi als eines von zwei deutschen Teams qualifiziert. Die Jury sah ihr Team „Evolution“ ganz vorne. Nicht nur die Schnelligkeit des Miniatur-Rennwagens ist gefragt.

Auch das Auftreten des Teams, die Optik des Präsentationsstandes in der Boxengasse und die Präsentation per Bildanimation werden von den Juroren bewertet. Zudem müssen alle technischen Regeln eingehalten und ein Teamportfolio erstellt werden. Die Autos müssen im Windkanal getestet werden, Sponsoren müssen besorgt werden, eine Gestaltung überlegt und die Fahrzeuge lackiert werden. Und das alles in der Freizeit. Seit 2008 unterstützt und organisiert die SIHK zu Hagen das Projekt in Südwestfalen. Das Ziel ist, Begeisterung für Technik zu wecken und somit Fachkräfte für die Region zu gewinnen.

Anna Böhm und Merve Sassen haben sich im vergangenen September zum Auftakt des Projektes mit den drei Iserlohnern Luc Vouste, Anatoli Buckin und Yanick Kind als Team zusammengefunden. „Anna und ich waren im Jahr davor schon einmal dabei, und es hat uns sehr viel Spaß gemacht.“ Aber den anderen aus ihrem Team wurde es zu viel. Die beiden Freundinnen, die viel Spaß an Technik und Naturwissenschaft haben und gemeinsam das Gevelsberger Gymnasium besuchen, machen weiter. „Wenn man mit Herzblut dabei ist, dann will man gar nicht aufhören, an dem Projekt zu arbeiten und es weiter zu verbessern“, sagt Merve Sassen.

Komplett alles neu

Neuer Wettbewerb, neue Vorgaben: Bis November haben die Schüler Zeit, an einem neuen Rennwagen und einer neuen Präsentation zu arbeiten, dieses Mal auf Englisch. Bei der WM haben sie mehr Spielräume für ihr Projekt, müssen aber auch neue Herausforderungen meistern. Anna Böhm und Merve Sassen freuen sich auf die kommenden Monate: „Die Zeit nutzen wir jetzt, um es noch besser zu machen“, sagt Anna Böhm, „Irgendwie ist man nie zufrieden, weil es auch immer etwas zu verbessern gibt.“

Am wichtigsten ist jetzt aber erst einmal die Sponsorensuche. Die Materialien für ihr Projekt, das Geld für die Flüge, die Unterkunft, all das müssen die Jugendlichen als Teil ihres Projektes selbst zusammenbekommen. Sie wollen große Autohersteller wie Audi und BMW ansprechen und erst einmal die Finanzen absichern. Etwa 20.000 Euro hatten sie für ihren alten Rennwagen generiert, damit werden sie bei der WM nicht auskommen. Danach wird wieder konstruiert und gebaut – in der Hoffnung, mit der Weltspitze mitzuhalten. Bei dem Wettkampf in Abu Dhabi werden 50 Teams aus der ganzen Welt an den Start gehen – mittendrin die beiden 15-jährigen Gevelsbergerinnen Merve Sassen und Anna Böhm.

Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Landesprogramms NRW „Zukunft durch Innovation“. Deutschlandweiter Ausrichter des Technikprojektes ist die gemeinnützige GmbH Formel 1 in der Schule mit Sitz in Heidelberg. So weit ist noch nie ein Team aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis gekommen.